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Waffengericht (Mythologie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Waffengericht (altgriechisch Ὅπλων κρίσις Hóplōn krísis, lateinisch Armorum iudicium) ist der Titel mehrerer antiker Tragödien und darüber hinaus die Bezeichnung für eine bestimmte Episode aus dem Trojanischen Sagenkreis, in der der Telamonier Aias und Odysseus um die Waffen des toten Achilleus streiten.

Die Tragödien gehen zurück auf eine in Fragmenten erhaltene Tragödie Hoplon krisis des Aischylos, die Aristoteles unter den Stücken nennt, die sich auf die Erzählungen der Kleinen Ilias stützen.[1] Darüber hinaus ist der Titel in der griechischen Literatur nicht belegt. Werke des Titels armorum iudicium sind hingegen von den römischen Dichter Marcus Pacuvius und Lucius Accius bekannt. Auch von dem Schüler des Pacuvius, Pomponius, ist der Titel eines entsprechenden Stückes überliefert.

Vom Werk des Pacuvius sind 17 Fragmente[2] etwa bei Nonius Marcellus, Festus und vor allem bei Cicero erhalten, der Pacuvius für den feinsten Tragödiendichter der Römischen Republik hielt.[3] Sein Stück wurde laut Sueton anlässlich der Leichenfeier für Gaius Iulius Caesar aufgeführt, um das Volk gegen die Mörder Caesars aufzubringen.[4] Das armorum iudicium ist das einzige Werk des Accius, das einen mit Pacuvius gemeinsamen Stoff behandelt[5] und hierbei auch immer wieder Formulierungen des Älteren übernimmt.[6] Der Handlungsrahmen bei Pacuvius und Accius scheint ebenfalls mehr oder minder identisch gewesen zu sein. Während bei Pacuvius jedoch das Schiedsgericht, das den Streit zu entscheiden hatte, mit Griechen besetzt gewesen zu sein scheint, waren es bei Accius Trojaner.

Beide Dichter scheinen ihre Urteilsfindung im Waffengericht unterschiedlich motiviert und gestaltet zu haben.[7] Die Tragödie des Pacuvius, deren Ende nur aus den Fragmenten erschlossen werden kann, schloss wohl mit dem Selbstmord des Aias. Im Gegensatz etwa zum Aias des Sophokles, der durch die in seinen Augen ungerechte Behandlung in den Wahnsinn getrieben wird und sich aus dieser Verwirrung heraus das Leben nimmt, scheint bei Pacuvius jedoch allein das durch ein Schiedsgericht gefällte Urteil den Selbstmord begründet zu haben. Eine Beziehung beider Tragödien zur Hoplon krisis des Aischylos lässt sich nicht sicher nachweisen.[8]

Darüber hinaus bezeichnet armorum iudicium im Allgemeinen Darstellungen des Streits zwischen Aias und Odysseus. So lautet der Titel der 107. Fabel des Hyginus Mythographus armorum iudicium[9] und auch die entsprechende Schilderung in Ovids Metamorphosen[10] wird seitens der Forschung als armorum iudicium oder hoplon krisis bezeichnet.[11]

  • Petra Schierl: Die Tragödien des Pacuvius. De Gruyter, Berlin 2006, S. 131–135.

Einzelnachweise

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  1. Aristoteles, Poetik 1259b 5.
  2. Fragmente bei Petra Schierl: Die Tragödien des Pacuvius. De Gruyter, Berlin 2006, S. 140–161.
  3. Cicero, De optimo genere oratorum 2.
  4. Sueton, Iulius 84.
  5. Gesine Manuwald: Der Streit um die Waffen Achills. Zu Accius’ Armorum iudicium. In: Gesine Manuwald, Stefan Faller (Hrsg.): Accius und seine Zeit. Ergon, Würzburg 2002, S. 207–227.
  6. Petra Schierl: Die Tragödien des Pacuvius. De Gruyter, Berlin 2006, S. 138.
  7. Petra Schierl: Die Tragödien des Pacuvius. De Gruyter, Berlin 2006, S. 136.
  8. Petra Schierl: Die Tragödien des Pacuvius. De Gruyter, Berlin 2006, S. 136 f.
  9. Hyginus, Fabulae 107.
  10. Ovid, Metamorphosen 12,612 – 13,398.
  11. Jefferds Richard Huyck: A Commentary on Ovid’s Armorum Iudicium. Metamorphoses 12.612–13.398. Harvard University, Ann Arbor (Mich.) 1991.
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