For faster navigation, this Iframe is preloading the Wikiwand page for Morphonologie.

Morphonologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Morphonologie (auch: Morphophonologie, Morphonemik, Morphophonemik) ist ein Teilgebiet der Sprachwissenschaft, im Speziellen der Theoretischen Linguistik, und ist als „Bindeglied“ zwischen Phonologie (Lautlehre) und Morphologie (Formenlehre) zu verstehen. Sie untersucht den nach bestimmten Regeln ablaufenden Lautwechsel zwischen verschiedenen Formen bedeutungstragender Teile von Wörtern, den sogenannten Allomorphen. Diese regelmäßigen Lautwechsel werden „Morphoneme“ genannt. Der Begriff „Morphonologie“ wurde 1929 von dem russischen Linguisten Nikolai Sergejewitsch Trubetzkoy als eine notwendige Beschreibungsebene zwischen Phonologie und Morphologie für die systematische Untersuchung und Darstellung der Morphoneme vorgeschlagen.

Untersuchungsgegenstand der Morphonologie sind zum Beispiel die folgenden Phänomene:

  • Auslautverhärtung (Verlust der Stimmhaftigkeit von Konsonanten im Auslaut eines Wortes): Im Deutschen gibt es einen regelmäßigen Wechsel zwischen stimmhaften und stimmlosen Konsonanten, je nachdem, ob der entsprechende Laut im Auslaut eines Wortes steht oder nicht. Der Nominativ Singular des Wortes „Hals“ lautet in phonetischer Umschrift [hals], der Genitiv Singular ['halzes], wobei [s] das stimmlose „s“ im Wortauslaut bezeichnet, [z] dagegen das stimmhafte „s“ innerhalb des Wortes vor folgendem Vokal. Dieser Wechsel zwischen [s] und [z] wird als ein Morphophonem aufgefasst. Solche regelmäßigen Wechsel gibt es im Deutschen bei Reibelauten wie dem „s“, aber auch bei Verschlusslauten wie dem „d“ (zum Beispiel [hʊnt] „Hund“ – ['hʊndəs] „Hundes“). Die Auslautverhärtung im Deutschen wird allerdings in neueren Arbeiten als eine rein phonologische oder phonetische Alternation gesehen, die nicht am Ende eines Wortes, sondern in der Silbenkoda, also unabhängig von Morphemen oder Morphemgrenzen, stattfindet. Danach gehört die Auslautverhärtung nicht in den Bereich der Morphonologie.
  • Vokalharmonie (Abhängigkeit der Qualität bestimmter Vokale durch andere im Wort vorangehende Vokale). Dieses Phänomen findet sich in vielen Sprachen der Welt, zum Beispiel im Türkischen oder im Ungarischen.
  • Veränderung der Pluralsuffixe im Englischen: Diese Endungen werden als „-s“ oder „-es“ geschrieben. Ihre Aussprache variiert aber zwischen [s], [z], and [ɪz], wie in cats [kæts], dogs [dɔːgz] und bushes ['bʊʃɪz]. Auf der morphophonologischen Ebene kann das Pluralsuffix als eines mit der zugrundeliegenden ⫽z⫽ betrachtet werden, das in den drei genannten Formen realisiert werden, und zwar nur im Fall der Pluralendung.
  • Liaison (bestimmte lautliche Verbindungen zwischen zwei Wörtern).
  • Ablaut (Vokaländerungen im Stamm eines Wortes).
  • N. S. Troubetzkoy: Sur la « Morphonologie ». In: Travaux du Cercle Linguistique de Prague 1, 1929, 85–88. Auch in: Josef Vachek (Compiler): A Prague School Reader in Linguistics. Indiana University Press, Bloomington/ London 1964/ 1967. S. 183–186.
Wiktionary: Morphonologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
{{bottomLinkPreText}} {{bottomLinkText}}
Morphonologie
Listen to this article

This browser is not supported by Wikiwand :(
Wikiwand requires a browser with modern capabilities in order to provide you with the best reading experience.
Please download and use one of the following browsers:

This article was just edited, click to reload
This article has been deleted on Wikipedia (Why?)

Back to homepage

Please click Add in the dialog above
Please click Allow in the top-left corner,
then click Install Now in the dialog
Please click Open in the download dialog,
then click Install
Please click the "Downloads" icon in the Safari toolbar, open the first download in the list,
then click Install
{{::$root.activation.text}}

Install Wikiwand

Install on Chrome Install on Firefox
Don't forget to rate us

Tell your friends about Wikiwand!

Gmail Facebook Twitter Link

Enjoying Wikiwand?

Tell your friends and spread the love:
Share on Gmail Share on Facebook Share on Twitter Share on Buffer

Our magic isn't perfect

You can help our automatic cover photo selection by reporting an unsuitable photo.

This photo is visually disturbing This photo is not a good choice

Thank you for helping!


Your input will affect cover photo selection, along with input from other users.

X

Get ready for Wikiwand 2.0 🎉! the new version arrives on September 1st! Don't want to wait?