Marcell von Zóltowski (* 14. März 1812 in Bialcz, Kreis Kosten; † 29. April 1901 in Posen) war ein königlich preußischer Generallandschaftsdirektor und Politiker.

Sein Vater Stanislaus von Maluszyn-Zoltkowski (1810–1867) erhielt zu Sanssouci 1844 den Grafentitel zu führen, seine Mutter war Severing von Poninska-Wreschen.^[1] Kammerherr Marcell^[2] Graf Zoltowski bewirtschaftete ab 1838 seine geerbten Rittergüter Czacz und Białcz,^[3] beide Kreis Kosten. Im Jahr 1846 wurde er Landschaftsdirektor und von 1863 bis 1869 Generallandschaftsdirektor der Provinz Posen. 1856 war er auch Mitglied des Provinziallandtags der Provinz Posen.

Politisch betätigte er sich 1848 als Abgeordneter des Linken Centrums Mitglied der Preußischen Nationalversammlung und 1849–1850 war er Mitglied der preußischen Zweiten Kammer. In den Jahren 1859 bis 1861 und 1862 bis 1867 war er Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses in der Polnischen Fraktion. Von 1880 bis 1901 war er schließlich Mitglied des Preußischen Herrenhauses.

Graf Zoltowski war seit 1839 mit Josephine Gräfin Mycielin-Mycielska (1817–1883) liiert, das Ehepaar hatte zwei Kinder, die den Namen von Zoltowski führten. Die Tochter Angela heiratete den Grafen Bonislaus (Lodzia) Poninski. Der Sohn Alfred von Zoltowski gründete mit Sophie Gräfin Krasicka und Siecin eine Familie, hinterließ den Sohn Johann von Zoltowski, mit sechs Enkelkindern, und wiederum seinem Besitztum von gesamt 7200 ha Gutsland.

• Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1916, Jg. 89, Justus Perthes, Gotha 1915. Digitalisat
• Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser, B (Briefadel), Band IV, Band 54 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1973, S. 433 ff. ISSN 0435-2408. Digitalisat

• Acta Borussica. Band 7 (1879–1890) (PDF-Datei; 2,83 MB)

1. ↑ Gothisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1896. In: "Der Gotha". 69. Auflage. Zoltkowski. Justus Perthes, Gotha 20. November 1895, S. 1332–1333 (google.de [abgerufen am 5. November 2022]). 
2. ↑ F. H. Ungewitter: Die Preußische Monarchie nach zuverlässigsten Quellen geographisch, statistisch, topographiosch und historisch. Ein Handbuch für Staats-und Communalbehörden, so wie für den Privatgebrauch. Großpolen, VIII. Provinz Posen. Regierungsbezirk. Nicolaische Verlagsbuchhandlung (G. Parthey), Berlin 1859, S. 948 (google.de [abgerufen am 5. November 2022]). 
3. ↑ Grossgrundbesitzer- und Güter-Lexikon. Zugleich Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer in der Provinz Posen 1883. In: Paul Hoffmann (Hrsg.): GAB. Reprint 2021 Klaus D. Becker Potsdam Auflage. 1. Verzeichnis der Grossgrundbesitzer etc. nebst genauer Angabe ihrer Adresse. P. Lentz, Berlin 1883, ISBN 978-3-88372-274-0, S. 79 (google.de [abgerufen am 5. November 2022]).