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Le Cercle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Groupe Pesenti, auch bekannt als Cercle Pesenti, Cercle Pinay oder einfach Le Cercle, ist ein informelles Treffen hochrangiger Persönlichkeiten. Als Elitentreffen ist es vergleichbar mit der Bilderberg-Konferenz, gilt jedoch als geheimer und hat keinerlei öffentliche und nur wenig mediale Präsenz. Le Cercle hat eine explizit konservative und transatlantische Ausrichtung. Nur ausgewählte und eingeladene Mitglieder sind zu dem Treffen zugelassen, welche zur Geheimhaltung verpflichtet sind. Laut Veröffentlichungen der Plattform WikiLeaks von 2015 soll sich die Gruppe vorwiegend aus Europäern und Amerikanern zusammensetzen, die sich zweimal pro Jahr treffen, einmal in Europa und einmal in Amerika. Zu den Mitgliedern gehören Diplomaten, hochrangige Politiker, Medienpersönlichkeiten, Unternehmer, Geheimdienstler und weitere einflussreiche Persönlichkeiten.[1]

Die Gruppe wurde in den 1950er Jahren von dem französischen Ministerpräsidenten Antoine Pinay und dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer ins Leben gerufen.[1] Anderen Quellen zufolge war Pinay der alleinige Initiator der Gruppe.[2] Im Gegensatz zu den Bilderberg-Treffen, die verschiedenen politischen Richtungen offenstehen und von dem die Gruppe inspiriert wurde, war Le Cercle als ein Koordinationsforum für Eliten mit konservativer und christdemokratischer Ausrichtung gedacht. Die Treffen sind geheim und Beschlüsse werden nicht öffentlich verkündet. Konrad Adenauer sprach vom Pinay Cercle als „einem der einflussreichsten, geheimnisvollsten und ... exklusivsten politischen Clubs im Westen“.[1] Der ursprüngliche Zweck der Vereinigung war die Eindämmung des Kommunismus während des Kalten Krieges und die Stärkung der Deutsch-französischen Beziehungen. Dafür erhielt Le Cercle auch Finanzierung von der CIA.[3]

Der Historiker Adrian Hänni schrieb: „Die Gründungsvision des Cercle umfasste die Integration eines christlich-katholischen Europas, ein Bestreben, das sich in den Mitgliedern des Cercle und den in den ersten Jahren vertretenen Ländern widerspiegelt. Die Mitglieder des ursprünglichen Cercle stammten aus den Regierungen Belgiens, Italiens, Luxemburgs und der Niederlande, darunter auch einige Mitglieder des katholischen Opus Dei und des Malterordens.[4] Anfänglich rekrutierten sich Le Cercle hauptsächlich aus Politikern und Diplomaten, die sich für die politische und wirtschaftliche Integration des Alten Kontinents einsetzten. Hinzu kamen mit der Zeit Bankiers, Industrielle, Akademiker, Journalisten und Leiter von Geheimdiensten.[2]

Politische Veränderungen im Jahr 1969 führten dazu, dass Portugal, Spanien, die Schweiz, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten hinzukamen und die Sitzungen zweimal statt wie bisher dreimal pro Jahr stattfanden. Dies führte zu einer Verschiebung der Ziele, die nun auf die Bildung einer starken antikommunistischen Allianz zwischen den Vereinigten Staaten und Europa ausgerichtet waren. Hänni stellte fest, dass „die Führer der Gruppe zunehmend Strategien in Betracht zogen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, und zu diesem Zweck ein ‚Cercle-Netzwerk‘ aus assoziierten Organisationen, Instituten und Denkfabriken bildeten, die sowohl die Sowjetunion als auch die vermeintlich ‚linken‘ Regierungen oder Oppositionsbewegungen in Europa und der Dritten Welt bekämpften“. Die Mitglieder waren damals wie heute in der Regel strikte Antikommunisten, darunter auch Mitglieder der World Anti-Communist League. Die Südafrikanische Union stellte die einzige offizielle Delegation, und der Cercle unterstützte Organisationen wie die Renamo, deren Generalsekretär an den Sitzungen teilnahm, und die Unita. In den 1970er und 1980er Jahren war die Organisation damit ein großer Unterstützer des Apartheidstaats in Südafrika, wobei diese im Gegenzug Gelder aus Südafrika erhielt.[4][1] Die Organisation fungierte auch als Interessenvertretung für die diktatorischen Regime von Francisco Franco in Spanien und António de Oliveira Salazar in Portugal. Der Kreis förderte die politischen Karrieren von Konservativen wie Valéry Giscard d’Estaing, Margaret Thatcher, Ronald Reagan und Franz Josef Strauß.[5]

Brian Crozier, ein rechter Aktivist mit engen Kontakten zu den Geheimdiensten, präsentierte der Gruppe 1979 ein Planungspapier. Zu ihren Zielen gehörte es, einen Regierungswechsel im Vereinigten Königreich und in Deutschland zu erreichen. Crozier stellte fest, dass dies im Vereinigten Königreich mit dem Amtsantritt von Margaret Thatcher erreicht wurde. Als weitere Ziele wurden der Aufbau von finanziellen Schattenkanälen für politische Zwecke, Schmierkampagnen gegen politische Gegner und der Aufbau privater Geheimdienste vorgeschlagen.[3]

Le Cercle wurde Anfang der 1980er Jahre vom Spiegel in Deutschland im Zusammenhang mit einer Kontroverse um Franz Josef Strauß, einem der regelmäßigen Teilnehmer des Cercle, erwähnt.[6] Le Cercle soll über die Unterstützung der Aktivitäten von Otto von Habsburg eine wichtige Rolle beim Fall des Eiserner Vorhangs gespielt haben.[5]

Auch nach dem Kalten Krieg soll die Gruppe einflussreich geblieben sein und 1997 wurde er in einem der wenigen Berichte über die Gruppe vom britischen Independent als „stärker als je zuvor“ bezeichnet. Ende der 1990er Jahre erhielt der Cercle einige Aufmerksamkeit, nachdem ein Skandal um Jonathan Aitken, den damaligen Vorsitzenden des Cercle, ausgebrochen war, der aus dem Kreis ausgeschlossen wurde.[3] Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden mit Veränderung der politischen Weltlage auch Gäste z. B. aus dem Nahen Osten eingeladen.

Im Juni 2004 tagte die Gruppe im Königlichen Palast in Belgrad auf Einladung von Alexander von Jugoslawien.[7]

Die britischen Abgeordneten Rory Stewart und Nadhim Zahawi waren in den 2010er Jahren Vorsitzende von Le Cercle und gleichzeitig Mitglieder des Sonderausschusses für auswärtige Angelegenheiten des britischen Parlaments. Keiner der beiden Abgeordneten hat dem britischen Parlament gegenüber den Vorsitz von Le Cercle erklärt.[8]

2021 berichtete Declassified UK, dass Le Cercle verschiedene Politiker der Tories im Vereinigten Königreich mit Geldern unterstützt hatte, darunter waren Handelsminister Greg Hands und Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng, der knapp 5000 Pfund für eine Reise nach Bahrain erhalten hatte.[1]

Die Vorsitzenden der Gruppe waren:

Zu den Teilnehmern der Treffen des Cercle gehörten u. a. folgende Personen:

  • Johannes Großmann (2014). Die Internationale der Konservativen. Transnationale Elitenzirkel und private Außenpolitik in Westeuropa seit 1945. München: De Gruyter. S. 437–496. ISBN 978-3-11-03542-63.
  • David Teacher (2003). Rogue Agents: The Cercle and the 6I in the Private Cold War, 1951-1991. (Link zum Volltext)

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i MATT KENNARD, MARK CURTIS: Secret ‘CIA-funded’ group linked to UK ministers. In: Declassified Media Ltd. 9. Dezember 2021, abgerufen am 3. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. a b c d e f g h i j k l m n Kissinger, Bilderberg and Le Cercle | Bilderberg Meetings. 11. April 2023, abgerufen am 3. September 2024 (englisch).
  3. a b c d e f g h i j Aitken dropped by the Right's secret club. In: The Independent. 28. Juni 1997, abgerufen am 3. September 2024 (englisch).
  4. a b Adrian Hänni: Transnational Anti-Communism and the Cold War: Agents, Activities, and Networks. Springer, 2014, ISBN 978-1-137-38880-3 (google.de [abgerufen am 3. September 2024]).
  5. a b c d e f g David Teacher: Rogue Agents: The Cercle and the 6I in the Private Cold War 1951–1991. Abgerufen am 3. September 2024 (englisch).
  6. a b »Victory for Strauß«. In: Der Spiegel. 12. September 1982, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. September 2024]).
  7. Stefan Milanovic: RECEPTION IN HONOR OF THE “LE CERCLE” CONFERENCE. In: The Royal Family of Serbia. 18. Juni 2004, abgerufen am 3. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. a b c EXCL Top Tories face questions over links to secretive foreign affairs group. 25. Februar 2020, abgerufen am 3. September 2024 (englisch).
  9. Guillaume Long: The U.K. Wanted to Extradite Julian Assange to the U.S. From the Start. 24. Februar 2022, abgerufen am 3. September 2024 (amerikanisches Englisch).
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