Lagrange-Dichte
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Lagrange-Dichte (nach dem Mathematiker Joseph-Louis Lagrange) spielt in der theoretischen Physik eine Rolle bei der Betrachtung von Feldern. Sie beschreibt die Dichte der Lagrange-Funktion in einem Volumenelement. Daher ist die Lagrange-Funktion definiert als das Integral der Lagrange-Dichte über dem betrachteten Volumen:
mit dem betrachteten Feld .
Der eigentliche Zweck der Lagrange-Dichte ist die Beschreibung von Feldern durch Bewegungsgleichungen. So, wie man die Lagrange-Gleichungen zweiter Art aus dem Hamiltonschen Prinzip erhält, kann man die Lagrange-Gleichungen für Felder aus dem Hamiltonschen Prinzip für Felder erhalten (Herleitung). Entsprechend lautet die Bewegungsgleichung:
- .
Beispiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für eine in einer Dimension schwingende Saite ergibt sich für die Lagrange-Dichte
In diesem Beispiel bedeuten:
- die Auslenkung eines Punktes der Saite aus der Ruhelage (Feldvariable)
- die lineare Massendichte
- den Elastizitätsmodul
Mit dieser Lagrange-Dichte ergibt sich
Damit ergibt sich für die Bewegungsgleichung der schwingenden Saite
Anwendung in der Relativitätstheorie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anwendung findet die Beschreibung physikalischer Vorgänge über die Lagrange-Dichte statt über die Lagrange-Funktion vor allem in relativistischen Vorgängen. Hier ist eine kovariante Darstellung der Lagrange-Funktion gewünscht, dann ist die Wirkung über
definiert, wobei die Determinante des metrischen Tensors ist.[1] Damit ist die Lagrange-Funktion ein Lorentz-Pseudoskalar, also invariant unter Lorentz-Transformationen:
- mit , wobei der Lorentz-Transformationstensor ist.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Schwabl: Lagrange-Dichte. In: Ders.: Quantenmechanik für Fortgeschrittene (QM II). Springer, Berlin 2005, ISBN 978-3-540-28865-7, S. 281ff.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Clinton L. Lewis: Explicit gauge covariant Euler–Lagrange equation. In: American Journal of Physics. Band 77, 2009, S. 839, doi:10.1119/1.3153503.
Text is available under the CC BY-SA 4.0 license; additional terms may apply.
Images, videos and audio are available under their respective licenses.