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Hemmersdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hemmersdorf
Ortswappen Hemmersdorf
Koordinaten: 49° 21′ N, 6° 36′ OKoordinaten: 49° 21′ 18″ N, 6° 36′ 18″ O
Einwohner: 2200
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66780
Vorwahl: 06833
Hemmersdorf (Saarland)
Hemmersdorf (Saarland)

Lage von Hemmersdorf im Saarland

Ortshälfte rechts der Nied
Ortshälfte rechts der Nied

Hemmersdorf (Moselfränkisch: Hemeschdroff[1]) ist mit über 2200 Einwohnern einer der größten Orte in der saarländischen Großgemeinde Rehlingen-Siersburg im Niedtal. Im Westen grenzt der in west-östlicher Richtung von der Nied durchflossene Ort an Frankreich; er liegt somit auf der Grenze zwischen südlichem und nördlichem Saargau, zählt auch zu diesem.

Bauernhaus Im Grafental

Zahlreiche Funde belegen eine frühgeschichtliche Besiedelung der Gemarkung. Das Schloss Hemmersdorf wurde 1150 als Besitz derer von Hymmersdorf erstmals urkundlich erwähnt. Das Lehen ging 1450 in den Besitz der Familie Bechel über und wurde 1589 von Johann Zandt von Merl übernommen. Franz Duhan, der spätere Graf Duhan, erwarb 1719 Rechte und Güter. Die heutigen Besitzer bemühen sich um Restaurierung und Erhalt des Schlosses.[2]

Der heutige Ort Hemmersdorf entstand im Zuge einer Verwaltungsreform der Nationalsozialisten im Jahre 1937 aus den zuvor eigenständigen Orten Großhemmersdorf links der Nied und Kerprichhemmersdorf rechts der Nied. Hieraus erklärt sich auch die Existenz zweier Kirchen, St. Nikolaus in Groß-Hemmersdorf und St. Konrad in Kerprich-Hemmersdorf. Die beiden früher selbständigen Pfarreien bilden heute eine Pfarrgemeinde mit Sitz in St. Konrad. Die Nikolauskirche sowie die Kirche Maria Hilfe der Christen im Nachbarort Fürweiler auf dem nördlichen Saargau sind Filialkirchen.

Bis Ende 1973 war Hemmersdorf eine eigenständige Gemeinde im damaligen Amtsbezirk Siersburg. Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Hemmersdorf am 1. Januar 1974 ein Gemeindebezirk der Gemeinde Rehlingen[3], die später in Rehlingen-Siersburg umbenannt wurde.

Die Prägung des Ortes als früheres Arbeiter- und Bauerndorf zeigt sich noch heute vor allem in den für die Region typischen Lothringer Bauernhäusern; viele von ihnen wurden in vorbildlicher Weise restauriert, sodass Hemmersdorf zahlreiche Auszeichnungen im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden errang.

St. Florianhaus

Im Rahmen des saarländischen Entwicklungsplanes für den ländlichen Raum 2014–2020, „Dorferneuerung und Entwicklung“, wurde das St. Florianhaus Kemmersbach, vor Jahrzehnten von der Dillinger Hütte AG auf dem Gelände des ehemaligen Kalkwerkes[4] als Veranstaltungsraum für die Werksfeuerwehr errichtet, für die gemeinschaftliche Nutzung durch die Hemmersdorfer Vereine umgebaut und saniert. 126.000 € (50 % der Förderung) stammten aus Mitteln der Europäischen Union (ELER). Die Gesamtkosten des Projektes beliefen sich auf 430.000 Euro.[5]

Dietmar Zenner (seit Juli 2014).[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Nied in Hemmersdorf

Der hochwassergefährdete Niedtalradweg, der Hemmersdorf an das saarländische Radwandernetz anschließt, und die Wackenmühle bieten Naherholungssuchenden Freizeitmöglichkeiten vor Ort.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Bereich Nahversorgung sind wenige lokale Einkaufsmöglichkeiten, die Grenzlandhalle (Mehrzweckhalle) und der Jugendtreff Hemmersdorf zu nennen.

In Hemmersdorf bestehen Kindergarten und Grundschule für die Gemeindebezirke Hemmersdorf, Niedaltdorf, Fürweiler, Gerlfangen, Biringen und Oberesch. Zur Unterstützung der Grundschule „Niedschule Hemmersdorf“ wurde im Jahr 1999 der Förderverein Niedschule e. V.[7] gegründet.

Hemmersdorf besitzt eine ruhige, aber dennoch zentrale Lage unweit der Industriestadt Dillingen und der Kreisstädte Saarlouis und Merzig. Der Ort ist durch eine Umgehungsstraße (Französische Grenze–Dillingen) weitgehend vom Durchgangsverkehr befreit und durch einen Bahnhof an der Strecke (Bouzonville–)Niedaltdorf–Dillingen (Niedtalbahn) sowie Regionalbuslinien an das saarländische Nahverkehrsnetz angeschlossen.

Die Landesstraße 356 verläuft durch Hemmersdorf.

Die Hemmersdorfer Spracheigenart "heezer un doozer"

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Wie schon erwähnt, ist Hemmersdorf aus zwei eigenständigen Orten entstanden. Vor dem Zusammenschluss hatten beide Orte jeweils eigene Ortsvorsteher, Gemeinderäte, Kirchen, Friedhöfe, Schulen, Feuerwehren etc. Gleichzeitig gab es wechselseitige familiäre und geschäftliche Verbindungen. Um zu beschreiben, von welchem Ort die Rede ist, wurden (in beiden Orten) die moselfränkischen Adjektive heezer [ˈhei.t͡sa] und doozer [dɔː.t͡sa] benutzt. Die hochdeutsche Entsprechung für heezer ist hiesige, die für doozer ist dasige oder dortige. Wobei heezer von hei und doozer von do abgeleitet wurde.[8]

Beispielsätze:

„Em Schmittchen sein Bou ess in da heezer Feiaweer.“ „Der Sohn von Schmidt ist in der hiesigen Feuerwehr.“

„Moa is de doozer Kirmes.“ „Morgen ist die dasige Kirmes.“

Die beiden Begriffe wurden auch substantiviert.

„Moa han di Doozer Kirmes.“ „Morgen haben die Dortigen Kirmes.“

Belege für die Verwendung der Begriffe heezer und doozer außerhalb der gesprochenen Sprache liegen nicht vor. Auch in den Sitzungsprotokollen, der Gemeinderäte, aus der Zeit vor dem Zusammenschluss beider Orte, finden die Begriffe heezer und doozer keine Verwendung.[9]

Der Karnevalsverein Hemmersdorf e.V. benutzt die beiden Begriffe auch heute noch.

Commons: Hemmersdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Geoplatt (Memento vom 13. November 2007 im Internet Archive)
  2. Dörte Grabbert: Die Seele des Schlosses freigelegt. In: Saarbrücker Zeitung. 29. Oktober 2009, ZDB-ID 200773-3 (saarbruecker-zeitung.de).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 807 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  4. https://www.erinnert-euch.de/de/erinnerungsort/1199/1205/1365/hemmersdorf-lager-f%C3%BCr-zwangsarbeiter-des-kalkwerks/
  5. https://www.saarland.de/mukmav/DE/portale/laendlicheentwicklung/aktuelles/aktuelle-meldungen/2023/q2/pm_2023-09-18_floriansheim
  6. Gemeinde Rehlingen-Siersburg: Ortsvorsteher der Gemeinde Rehlingen-Siersburg. rehlingen-siersburg.de (Memento vom 1. November 2014 im Internet Archive) abgerufen am 1. November 2014
  7. Förderverein Niedschule e.V. Abgerufen am 12. Mai 2024.
  8. Michael Ferdinand Follmann, Quellen zur lothringischen Geschichte. 12, Wörterbuch der deutsch-lothringischen Mundarten, 1909, Bayerische Staatsbibliothek, https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb00068885, abgerufen am 30. August 2024
  9. Beschlussbücher der Gemeinde Großhemmersdorf von 1866–1937, Beschlussbuch der Gemeinde Kerprichhemmersdorf von 1894–1934, Archiv der Gemeindeverwaltung Rehlingen–Siersburg
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Hemmersdorf
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