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Hans Diller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans Diller (* 8. September 1905 in Worms; † 15. Dezember 1977 in Kiel) war ein Klassischer Philologe und Historiker der Medizin des antiken Griechenland.

Hans Diller wurde mit einer Dissertation zur hippokratischen Schrift Über die Umwelt (auch: Über Lüfte, Gewässer und Örtlichkeiten) 1930 in Hamburg promoviert und mit einer ebenfalls auf diesen Text bezogenen Schrift 1932 in Leipzig habilitiert. Im darauffolgenden Jahr wechselte er als Privatdozent und Assistent von Bruno Snell und Ernst Kapp nach Hamburg.[1][2] Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. 1935 trat er eine Lehrstuhlvertretung an der Universität Rostock an.[2] 1937 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Rostock. Am 30. November 1940 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1. Januar 1941 aufgenommen (Mitgliedsnummer 8.833.496).[3][4] Schließlich folgte er 1942 dem Ruf der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel als ordentlicher Professor für Klassische Philologie, wo er bis zu seiner Emeritierung blieb.

In der Nachkriegszeit konnte er vor der Entnazifizierungskommission seine Parteimitgliedschaft so erklären, dass er ohne Unterbrechung als ordentlicher Professor in Kiel im Amt blieb,[4] wo er nach Wiedereröffnung der 1944 zerstörten Universität Ende 1945 entscheidenden Anteil am Wiederaufbau der Universität hatte, 1947–49 als Dekan der Philosophischen Fakultät, 1950/51 als Rektor der CAU.[5][6] 1948 gelang es ihm, Walter Bröcker aus Rostock als Ordinarius für Philosophie an die CAU zu verpflichten. Spätere Rufe nach Mainz (1952), Köln (1958) und Hamburg (1960) lehnte er ab.[2] 1951 wurde er wissenschaftlicher Leiter der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft, was er bis 1970 blieb[7] 1952 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz.[8] Für seine Verdienste um die Universität Kiel wurden ihm von der Universität 1961 die Universitätsmedaille und 1962 die Würde eines Ehrensenators verliehen.[2][9]

Eines seiner Hauptarbeitsgebiete war die Erforschung der hippokratischen Medizin. Daneben beschäftigte er sich auch mit griechischen Tragikern. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde ihm 1962 die Würde eines Ehrendoktors der Universität Athen verliehen[10] und 1964 die Ehrendoktorwürde der Kieler Medizinischen Fakultät.[11]

Zu seinen Schülern zählen Detlev Fehling, Hermann Grensemann, Eckard Lefèvre, Cay Lienau, Hans-Joachim Newiger, Gert Preiser, Hans Seyffert und Renate Wittern-Sterzel.

Monographien
  • Die Überlieferung der Hippokratischen Schrift Peri aerōn hydatōn topōn. Dieterich, Leipzig 1932.
  • Wanderarzt und Aitiologe. Studien zur hippokratischen Schrift Περὶ ἀέρρων ὑδάάτων τόπων [Peri aerōn ydatōn topōn]. Dieterich, Leipzig 1934 (= Philologus. Supplementband 26,3).
  • Die Bakchen und ihre Stellung im Spätwerk des Euripides. Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz 1955 (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1955, Nr. 5).
  • Kleine Schriften zur antiken Literatur. Hrsg. von Hans-Joachim Newiger und Hans Seyffert. Beck, München 1971 (mit Verzeichnis der Schriften 1932–1970; Kurzlebenslauf S. 635 f.).
  • Kleine Schriften zur antiken Medizin. Hrsg. von Gerhard Baader und Hermann Grensemann. De Gruyter, Berlin 1973, ISBN 3-11-001799-7.
Textausgaben und Übersetzungen
  • Hippokrates: Schriften. Die Anfänge der abendländischen Medizin. Übersetzt und mit Einführungen, einem Essay zum Verständnis der Schriften und einer Bibliographie herausgegeben. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1962 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft. Griechische Literatur. Band 4); Neuausgabe unter dem Titel Ausgewählte Schriften. Mit einem bibliographischen Anhang von Karl-Heinz Leven. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-009319-8 (Kurzlebenslauf: S. 342 f.).
  • Hippokrates: Über die Umwelt. Akademie-Verlag, Berlin 1970 (Corpus Medicorum Graecorum 1,1,2). 2., unveränderte Auflage 1998.
Verschiedenes
  • Zur Hippokratesauffassung des Galen. In: Hermes. Band 68, 1933.
  • Zu Sextus Placitus. In: Philologus XCVII. Leipzig 1948, S. 363–365.
  • Der Atlantisbericht als platonischer Mythos. In: Richard Weyl (Hrsg.): Atlantis enträtselt? Wissenschaftler nehmen Stellung zu Jürgen Spanuths Atlantis-Hypothese. Mühlau, Kiel 1953, S. 7–12.
  • Die dichterische Form von Hesiods Erga (= Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Jahrgang 1962, Nr. 2).
  • als Hrsg. mit Karl Deichgräber und Heinz Goerke: Ars medica. Texte und Untersuchungen zur Quellenkunde der Alten Medizin. Schriftenreihe des Instituts für Geschichte der Medizin der Freien Universität Berlin. II. Abteilung: Griechisch-lateinische Medizin. Berlin 1968 ff.
  • In memoriam Hans Diller. In: Christiana Albertina. Neue Folge, Bd. 9, 1977, S. 1–13 (Sonderdruck).
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945? Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-039309-0, S. 111.

Einzelnachweise

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  1. Gnomon. 1933, Band 9, S. 672.
  2. a b c d Nachwort der Hrsgg. in: Hans Diller: Kleine Schriften zur antiken Literatur. Hrsg. von Hans-Joachim Newiger und Hans Seyffert. Beck, München 1971, S. 635–637.
  3. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/6380172
  4. a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945? Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-039309-0, S. 111.
  5. Rektoratsrede (HKM).
  6. Gnomon. 1949, Bd. 21, S. 378.
  7. In memoriam Hans Diller. In: Christiana Albertina. Neue Folge, Bd. 9, 1977, S. 1–13, hier S. 7 f.
  8. Gnomon. 1952, Band 24, S. 304.
  9. In memoriam Hans Diller. In: Christiana Albertina. Neue Folge, Bd. 9, 1977, S. 1–13, hier S. 2.
  10. Gnomon. 1962, Band 34, S. 528.
  11. In memoriam Hans Diller. In: Christiana Albertina. Neue Folge, Bd. 9, 1977, S. 1–13, hier S. 10.
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