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Glosse (Journalismus)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Im Journalismus ist eine Glosse ein meist kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer Meinungsbeitrag zu aktuellen Ereignissen oder Problemen.[1] Glossen werden vorwiegend in Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien veröffentlicht, aber auch im Hörfunk und im Fernsehen.[1] Häufig tritt die Glosse als Kolumne in einer Zeitung auf, also an gleicher Stelle wiederkehrend; ein Beispiel ist das unsignierte Streiflicht auf der Titelseite der Süddeutschen Zeitung.

Die Bezeichnung der journalistischen Textsorte geht auf erläuternde oder kommentierende Randbemerkungen zurück, die in der Literaturwissenschaft Glossen genannt werden.[2] Später wurde Glosse ein Ausdruck für eine spöttische Randbemerkung[3][4] und im Anschluss daran[3][5] die Bezeichnung für die entsprechende journalistische Darstellungsform.

Glossen unterscheiden sich von Kommentaren und Leitartikeln durch ihren unterhaltenden, geistreichen und witzigen Charakter. Glossen nehmen ein Thema vorzugsweise satirisch oder polemisch auf Korn. Idealerweise besticht der Text durch sprachliche und geistige Eleganz. Komik, eine verblüffende Überschrift, Wortspiele, Wissens- und Bildungshäppchen und ein überraschender Schlussgag können dazu beitragen. Häufig angewandte Stilmittel sind Ironie und Übertreibung (Hyperbel). Die Glosse stellt hohe Ansprüche an das Können des Schreibers und gilt als journalistische „Königsdiziplin“.[2]

Glossen werden sowohl zu lustigen als auch zu ernsten Themen verfasst, zu „großen“ weltpolitischen ebenso wie zu „kleinen“ lokalen Ereignissen. Für die Lokalglosse, auch Lokalspitze oder Spitze genannt, ist es von besonderem Reiz, das Fundstück einer unscheinbaren lokalen Begebenheit in eine „größere“ Thematik einzubetten.[6]

Eine Sprachglosse kommentiert Erscheinungen des zeitgenössischen Sprachgebrauchs mehr oder minder kritisch und setzt sie dann oft auch in Beziehung zu allgemeineren kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen. In Staaten mit eingeschränkter Pressefreiheit verstecken Schriftsteller und Journalisten ihre Regimekritik mitunter in Sprachglossen, so in der Vergangenheit in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus[7] (siehe auch Presse im Nationalsozialismus) und in der DDR.

  • Werner Nowak, Edmund Schalkowski: Kommentar und Glosse. UVK, Konstanz 1998.
  • Ernst Rohmer: Die literarische Glosse. Untersuchungen zu Begriffsgeschichte, Funktion und Literarizität einer Textsorte. Palm & Enke, Erlangen 1988.
  • Hans-Otto Schenk: Stadtrandnotizen. Lokalglossen. Anno-Verlag, Rheinberg 2013, ISBN 978-3-939256-13-7.
Wikisource: Glossen – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. a b Glosse auf duden.de, siehe Bedeutung 1 b).
  2. a b Journalistische Textsorten: Die Glosse ardalpha.de
  3. a b Glosse bei dwds.de, siehe Bedeutung 1.
  4. Vgl. Glosse auf duden.de, siehe Bedeutung 1 a).
  5. Vgl. Artikel Glosse in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage. Band 7, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 442 f. Im letzten Satz des Artikels wird die Bedeutung „spöttische, tadelnde Bemerkungen“ erwähnt; die Bedeutung „journalistischer Text“ taucht nicht auf.
  6. Siehe als Beispiele die Lokalglossen von Hans-Otto Schenk aus der Duisburger Ausgabe der Rheinischen Post.
  7. Bill Dodd: Die Sprachglosse als Ort des oppositionellen Diskurses im „Dritten Reich“. Beispiele von Dolf Sternberger, Gerhard Storz und Wilhelm Emanuel Süskind aus den frühen 1940er Jahren. In: Wirkendes Wort 53,2 (2003), S. 241–251.
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