For faster navigation, this Iframe is preloading the Wikiwand page for Federkiel.

Federkiel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Federkiele

Ein Federkiel ist der mittlere Teil (Steg) einer Vogelfeder. Der obere Teil des Kiels wird Federschaft (Rhachis) genannt, der untere Federspule (Calamus) oder Spindel. An der Spule gibt es zwei Öffnungen: einen oberen Nabel (Umbilicus superior) und einen unteren Nabel (Umbilicus inferior). Bei den zu den Konturfedern gehörenden Deckfedern findet man bei vielen Vogelarten oberhalb des oberen Nabels noch eine sogenannte Nebenfeder (Hypopenna).

Der Federkiel als Schreibgerät

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gerrit Dou (1613–1675): Gelehrter, den Federkiel schärfend (1630–1635); The Leiden Collection, New York

Federkiele als Schreibfedern ersetzten in Europa seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. das Schilfrohr (calamus) als Schreibgerät.[1] Sie sind die Vorläufer der Schreibfedern aus Metall, meist aus Stahl oder Gold, wie häufig bei Füllfederhaltern verwendet. Da meist Federn von Gänsen verwendet wurden, werden sie auch Gänsekiel oder (älter) Gantenkiel genannt.

Zum Schreiben wurden in der Regel die fünf Federn von der äußersten Spitze eines Flügels genommen, da sie sich am besten eigneten.[2] Wer mit einem Federkiel zu schreiben wünscht, sollte wegen der Form des Kiels als Linkshänder die Federn des rechten Flügels benutzen, als Rechtshänder die Federn des linken Flügels, denn die leicht gekrümmte Form der Federn an den Flügeln ist spiegelbildlich und wirkt sich auf die Handlichkeit beim Schreiben aus. Zum Schreiben wurde die störende Befiederung des Kiels meist entfernt.

Will man einen Kiel zuschneiden, so muss man ihn zunächst härten. Dazu wird der Kiel schräg angeschnitten und das Mark entfernt oder zurückgedrückt. Anschließend weicht man die Kiele in einem Glas Wasser solange ein, bis sie gänzlich weiß erscheinen. Den eingeweichten Kiel steckt man nun in ein Behältnis mit heißem Sand, der so heiß sein muss, dass die Kiele zwar zischen, aber nicht reißen. Man belässt sie solange darin, bis sie an ihren Spitzen transparent sind. Zum Abschluss wird die auf dem Kiel befindliche Haut mit einem scharfen Messer heruntergekratzt und abgewischt. Anschließend kann der Zuschnitt erfolgen.

Erst zum Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte man die Stahlfeder, die in einen Halter, den Federhalter, eingelassen wurde. Zuvor waren die Federkiele verbreitet und wurden allmählich verdrängt.

Die Feder hat als Schreibgerät hohen Symbolwert und steht für Bildung und Wissenschaft. Die Redewendung "Die Feder ist mächtiger als das Schwert" (Edward Bulwer-Lytton, 1839[3]) spiegelt die Bedeutung des geschriebenen Wortes wider.

Weitere Verwendungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • In der alpenländischen Federkielstickerei wird mit Pfauenfederkielen Leder bestickt.
  • Federkiele wurden in der Musik der Renaissance als Plektren verwendet.
  • Aus kräftigen Federkielen wie beispielsweise denen des Kolkraben wurden historisch und werden teils noch heute Kiele (Plektren) für das Cembalo zugeschnitten[4] (neben Kielen aus Kunststoff, Leder oder Messing). Auf dem Markt für Cembaloteile sind zum Beispiel Vogelfedern der Sorten Bussard, Gans, Geier, Krähe, Schwan und Truthahn erhältlich.
  • Eine Figur im Sparkassen-Comicmagazin Knax hat den Namen Gantenkiel.
  • Margit Krenn, Christoph Winterer: Mit Pinsel und Federkiel : Geschichte der mittelalterlichen Buchmalerei. Primus, Darmstadt 2009, ISBN 3-89678-648-2.
  • Martina Wernli: Federn lesen. Eine Literaturgeschichte des Gänsekiels von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert. Wallstein, Göttingen 2021, ISBN 3-8353-3877-3.
Commons: Federkiel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Federkiel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Renate Neumüllers-Klauser (Hrsg.): Res medii aevi. Kleines Lexikon der Mittelalterkunde. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-03778-4, S. 227.
  2. Klaus-Peter Schäffel: Tinte und Feder. In: Stiftarchiv Sankt Gallen (Hrsg.): Lebenswelten des frühen Mittelalters in 36 Kapiteln. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2019, ISBN 978-3-95976-182-6, S. 62.
  3. Who first said 'The pen is mightier than the sword'? In: BBC News. 9. Januar 2015 (bbc.com [abgerufen am 17. April 2024]).
  4. Saal der Tasteninstrumente: Kielinstrumente (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsches-museum.de Deutsches Museum, Musikinstrumente-Ausstellung.
{{bottomLinkPreText}} {{bottomLinkText}}
Federkiel
Listen to this article

This browser is not supported by Wikiwand :(
Wikiwand requires a browser with modern capabilities in order to provide you with the best reading experience.
Please download and use one of the following browsers:

This article was just edited, click to reload
This article has been deleted on Wikipedia (Why?)

Back to homepage

Please click Add in the dialog above
Please click Allow in the top-left corner,
then click Install Now in the dialog
Please click Open in the download dialog,
then click Install
Please click the "Downloads" icon in the Safari toolbar, open the first download in the list,
then click Install
{{::$root.activation.text}}

Install Wikiwand

Install on Chrome Install on Firefox
Don't forget to rate us

Tell your friends about Wikiwand!

Gmail Facebook Twitter Link

Enjoying Wikiwand?

Tell your friends and spread the love:
Share on Gmail Share on Facebook Share on Twitter Share on Buffer

Our magic isn't perfect

You can help our automatic cover photo selection by reporting an unsuitable photo.

This photo is visually disturbing This photo is not a good choice

Thank you for helping!


Your input will affect cover photo selection, along with input from other users.

X

Get ready for Wikiwand 2.0 🎉! the new version arrives on September 1st! Don't want to wait?