Erbliche Tumorerkrankungen werden in der Literatur unter verschiedenen Stichworten abgehandelt. Hier soll der häufig benutzte Begriff der familiär-hereditären monogenen Krebsdispositionssyndrome eingeführt werden.

Bisher sind etwa 20 monogene Krebsdispositionssyndrome genetisch charakterisiert worden. Der Erbgang ist fast immer autosomal dominant. Dieses erfolgt jedoch nicht durch einen dominant-negativen Mechanismus (DN) durch gain-of-function Mutationen (GOF), sondern durch Haploinsuffizienz auf der Basis von loss-of-function Mutationen (LOF). Entsprechend sind die ursächlichen Gene in der Regel keine Onkogene, sondern Tumorsuppressorgene. Die entsprechenden theoretischen Grundlagen lieferte Alfred G. Knudson mit seiner Knudsonhypothese.

Etwa 1–2 % aller Erkrankungsfälle an malignen Tumoren treten im Zusammenhang mit monogenen Krebsdispositionssyndromen auf.

Das Retinoblastom wurde als erstes aus dieser Gruppe analysiert. Ausgangspunkt der molekulargenetischen Ursachenaufklärung war in diesem Fall die Identifikation von Deletionen auf dem Chromosom 13.

• Christoph Wagener: Molekulare Onkologie. Thieme Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-13-103512-9.

• Cancers. In: Genes and Disease, National Center for Biotechnology Information (englisch)

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