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Blutgericht zu Cannstatt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Blutgericht zu Cannstatt war die Beseitigung des alamannischen Herzogtums durch den karolingischen Hausmeier Karlmann im Jahr 746.

Nach dem Tod von Karl Martell (714–741), dem Hausmeier der Merowinger, der im Frankenreich die Regierungsgewalt übernommen hatte, kam es per Nachfolgeregelung zur Teilung unter seinen beiden Söhnen Pippin und Karlmann. Es kam in beiden Teilreichen zu Aufständen und in Alamannien „versuchte auch Theutbald, der Sohn des von Karl Martell unterworfenen Lantfrid, seine Handlungsfreiheit zurückzugewinnen und das Herzogtum zu erneuern. […] Die Herzöge von Alemannien und Bayern erhoben sich 741 nur deshalb, weil sie wußten, daß der Thron vakant war und weil sie sich mit den Karolingern ranggleich sahen.“[1]

Der alemannische Widerstand war hartnäckig und nach mehreren Feldzügen „setzte sich Karlmann mit Gewaltmaßnahmen durch und ließ im Strafgericht von Cannstatt einen Teil des alemannischen Adels umbringen. Alemannien wurde danach in zwei Grafschaften aufgeteilt, die den fränkischen Adligen Warin und Ruthard anvertraut wurden. Mit Ruthard setzte sich die später berühmte Familie der Welfen in Alemannien fest.“[2]

Überlieferung und Forschung

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Nach den Aufzeichnungen der Metzer Annalen, der Annales Petaviani und einem Bericht von Childebrand ließ Karlmann viele tausend aufständische Stammesführer (mit Gefolgschaft) wegen Hochverrats festnehmen und hinrichten. So sei nahezu die gesamte Führungsschicht der Alamannen ausgelöscht und die Eigenständigkeit des alamannischen Herzogtums beendet worden.

Die in der älteren Forschung anzutreffende Annahme, es sei zu einem Blutbad gekommen, wird in der neueren Forschung aufgrund einer kritischeren Betrachtung der Quellen differenzierter bewertet. Möglicherweise ging den Hinrichtungen ein Gerichtsverfahren voraus. Die genaue Zahl der Getöteten bleibt strittig.

  • Wolfgang Müller: Zur Geschichte der Alemannen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1975, ISBN 3-534-03457-0 (Wege der Forschung 100).
  • Rainer Christlein: Die Alamannen. Archäologie eines lebendigen Volkes. Theiss, Stuttgart u. a. 1978, ISBN 3-8062-0190-0.
  • Rudolf Rohrbach: Die Untat von Cannstatt und andere Ergänzungen des Geschichtsbildes. Reimer Verlag, Berlin 1983, ISBN 3-496-00726-5.
  • Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1987. ISBN 3-421-06375-3. Originalausgabe: Les carolingiens. Une famille qui fit l'Europe. Hachette, Paris 1983. Zitate nach der Taschenbuchausgabe, 2. Auflage, München 1992.
  • Karlheinz Fuchs, Martin Kempa, Rainer Redies: Die Alamannen. Ausstellungskatalog. 4. Auflage. Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1535-9.
  • Dieter Geuenich: Geschichte der Alemannen. 2. überarbeitete Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018227-7 (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 575).

Einzelnachweise

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  1. Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutsche Verlags-Anstalt, 2. Auflage, München 1992, S. 75 und 77.
  2. Pierre Riché: Die Karolinger. München 1992, S. 75.
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Blutgericht zu Cannstatt
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