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Benutzer:Eva Scrittura/Museen

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Museum Henry Dunant
Henry_Dunant_Museum_Heiden_Aussenansicht_KB-038264
Ort Asylstrasse 2
9410 Heiden
Eröffnung 1969
Betreiber Verein Henry-Dunant-Museum
Leitung Nadine Schneider
Kaba Rössler
Webseite https://www.dunant-museum.ch

Das Museum Henry Dunant im Kurort Heiden (Kanton Appenzell Ausserrhoden, Schweiz) ist dem Leben und Wirken von Henry Dunant (1828–1910) gewidmet, einem Gründungsmitglied des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und Begründer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Es befindet sich in Heiden im ehemaligen Spital, in dem Henry Dunant in den letzten Jahrzehnten seines Lebens bis zu seinem Tod 1910 als Pensionär wohnte.

Dunants Hinterlassenschaft aus seinem Zimmer im Bezirkskrankenhaus von Heiden

Vorläufer des Museums war eine Ecke im Museum Heiden, wo ein Sessel aus Henry Dunants Zimmer im Bezirkskrankenhaus, sein Handstock und einige Dokumente ausgestellt waren. Als das Spital einen Neubau bezog, wurde im Altbau im ehemaligen Röntgenzimmer im Parterre ein Dunant-Museum eingerichtet und 1969 eröffnet. Es war eine Gedenkstätte und ein Ort der Information: Schriften und Briefe, Fotografien, Biografien und andere Dokumente gaben Einblick in Leben und Werk.[1] 1998 wurde das ganze Haus umfassend renoviert, das Museum auf vier Räume erweitert und neu gestaltet.

Mit der Wahl der beiden Kuratorinnen Nadine Schneider und Kaba Rössler 2019 begann eine grundlegende Neukonzeption der Ausstellung. Während dem Umbau ab 2021 bespielte das Museum als Interimslösung die Dunant-Plaza im Wintergarten des ehemaligen Hotels Krone mit künstlerischen Interventionen.[2] 2024 wurde das grundlegend umgestaltete Museum Henry Dunant wiedereröffnet. Die Kuratorinnen haben zusammen mit der Szenografin Andrea Gasser einen thematisch fokussierten Rundgang geschaffen. Ausserdem wurde die Ausstellung medial auf den aktuellen Stand gebracht, und die humanitären Werte Dunants werden bis ins 21. Jahrhundert weitergeführt. Als erstes Ausstellungshaus in der Schweiz plant das Museum Henry Dunant neben dem Museumsbetrieb eine 24-h-Self-Check-In Zone, in der Gäste aus aller Welt selbständig und jederzeit einen Teil des Museums erleben können.

Der dreistöckige Bau mit einem rundbogigen Mittelportal im klassizistischen Stil wurde zwischen 1829 und 1838 vermutlich nach Plänen von Baumeister Johann Konrad Bischofberger als Fabrikantenhaus erbaut.[3] In den Jahren 1873–1874 baute der St. Galler Architekt Emil Kessler das Doppelwohnhaus zum Krankenhaus um. Das Vorderländische Bezirkskrankenhaus war das erste des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Als Arzt wirkte Hermann Altherr (1848–1927) – er war es, der Dunant als Pensionär aufnahm und ihn auch medizinisch betreute.[4] Nach dem Neubau des Regionalspitals war das Bezirkskrankenhaus von 1969 bis 1993 ein Pflegeheim für Chronischkranke. Seit 1998 heisst es Dunant-Haus, in den zwei Geschossen über dem Museum befinden sich Praxen und Büros.

Die Sammlung des Museums umfasst Gegenstände und Dokumente von und über Henry Dunant. Den Bestand ergänzen zeitgenössische Essayfilme, die sich mit den humanitären Werten Dunants auseinandersetzen.

Kernausstellung

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Die Entstehungsgeschichte des Roten Kreuzes

Das Museum ist das einzige weltweit, das sich mit Leben und Wirken von Henry Dunant befasst. Die Kernausstellung fokussiert pro Raum auf ein Thema. Der erste Raum zeigt die Entstehungsgeschichte des Roten Kreuzes: Von den Erinnerungen an Solferino über die Gründung von Hilfsgesellschaften für Verwundetenpflege, dem späteren Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, bis hin zur Unterzeichnung der Genfer Konventionen. Im Zentrum stehen die sieben Grundsätze der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.

Der zweite Raum ist biografisch ausgerichtet. Dunants koloniale Geschäfte als junger Mann in Algerien führten zum Konkurs und zum Ausschluss aus der Genfer Gesellschaft. Das folgende unstete Leben spiegelt sich in der Beschäftigung mit Ideen wie der Erschliessung und Besiedlung Palästinas, prophetischen Karten oder der Vermarktung des Pyrophons.

Der abschliessende Raum thematisiert die 18 Jahre, in denen Henry Dunant in Heiden lebte und gegen den Krieg anschrieb. Gezeigt werden einige persönliche Gegenstände wie der Sessel oder das Wörterbuch, ausserdem zentrale Dokumente zur «Wiederentdeckung» des Rotkreuz-Gründers, die Urkunde für den Friedensnobelpreis von 1901 oder das Buch Die Entstehungsgeschichte des Roten Kreuzes (1897) von Rudolf Müller, in dem Dunant seine Sicht der Dinge verbreitete. Eine Briefpartnerin Dunants war die Friedensaktivistin Bertha von Suttner (1843–1914). Sie und weitere Zeitzeugen kommen in nachgespielten Zeugnissen zu Wort.

Wechselausstellungen

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Video zu den modernen Dunants vom Alarm Phone

Die Wechselausstellungen befassen sich mit der Weiterführung der humanitären Werte Dunants in der heutigen Zeit. Das Video Fridu (Frieden) ist eine Arbeit der Videokünstlerin Sarah Hugentobler und des Filmemachers Stephan Hermann und besteht aus einem vielstimmigen Nachdenken über die Bedeutung von Frieden. Und unter dem Titel Humanität jetzt! zeigt das Museum eine Serie von Kurzfilmen über aktuelle humanitäre Herausforderungen. Das breite Spektrum reicht von den Orangenpflückern in Süditalien über die modernen Dunants vom «Alarm Phone» für Flüchtende in Seenot bis zum Friedens-Workshop mit Jugendlichen. Das Filmangebot wird kontinuierlich ausgebaut.

Spezielle Exponate

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Die Nagasaki-Friedensglocke vor dem Museum
  • Nagasaki-Friedensglocke: Vor dem Museum Henry Dunant steht eine von weltweit fünf Nagasaki-Friedensglocken. Die Peace Bell ist eine Kopie der Angelus-Glocke, die 1945 beim Atombombenangriff auf Nagasaki unversehrt blieb. Das Museum erhielt die Glocke 2010 zum 100. Todestag Henry Dunants, sie wird zu besonderen Gelegenheiten geläutet. Installiert ist die Glocke uf zwei wellenförmigen Stahlwänden, gestaltet von Lucie Schenker.[5][6]
  • Das Titelblatt der Illustrierten Über Land und Meer vom 6.9.1895: Henry Dunant lebte in Heiden sehr zurückgezogen, bis Georg Baumberger, Journalist bei Die Ostschweiz auf den berühmten Gast aufmerksam wurde und mehrere Gespräche mit ihm führte. Sein Bericht erschien zusammen mit den ikonischen Fotos von Otto Rietmann. Die Illustrierte brachte die «Wiederentdeckung» auf ihrer Titelseite.
  • Zum Entdecken: Im Eingangsbereich des Museums gibt es zwei Sitzmöbel in Weiss und Rot. Sie mögen unauffällig erscheinen, doch wer sich hinlegt, sieht sich im Spiegel an der Decke als Teil des Roten Halbmonds oder des Roten Kreuzes.

Weitere Angebote

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Das Museum ist barrierefrei zugänglich für Menschen mit Geh-, Seh- und Hörbeeinträchtigungen. Der Audioguide mit ergänzenden Texten zur Ausstellung ist im Eintrittspreis enthalten. Die Texte sind dreisprachig deutsch, französisch und englisch. Es gibt ein breites Angebot an Führungen und Workshops für Gruppen sowie Vermittlungsangebote für Schulklassen aller Altersstufen.

Das Dunant-Museum ist Teil der «Appenzeller Friedensstationen». Der Themenweg von Heiden nach Walzenhausen (ca. 3,5 Std.) informiert an zehn Stationen über humanitäre Lebenswerke von Menschen aus dem Appenzeller Vorderland.

Das Museum wird vom Verein Henry-Dunant-Museum betrieben. Der Verein hat das Ziel, das Andenken an Henry Dunant und seine Visionen lebendig zu halten, Präsident ist Andreas Ennulat. Träger des Vereins ist das Schweizerische Rote Kreuz Kantonalverband beider Appenzell.

  • Henry Dunant: Eine Erinnerung an Solferino. Eigenverlag des Österreichischen Roten Kreuzes, Wien 1997, ISBN 3-95-008010-4
  • Henry Dunant, Literaturliste
  • Eveline Hasler: Der Zeitreisende. Die Visionen des Henry Dunant. Verlag Nagel & Kimche AG, Zürich 1994, ISBN 3-31-200199-4 (gebundene Ausgabe); Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-42-313073-3 (Taschenbuch-Ausgabe)
  • Ethel Kocher, Hans Amann: Henry Dunant – Sein wechselvolles Leben und seine erstaunlichen Visionen. Eigenverlag des Henry-Dunant-Museums, Heiden 2003
  • Franco Giampiccoli: Henry Dunant – Der Gründer des Roten Kreuzes. Aussaat-Verlag, Neukirchen-Vluyn 2009, ISBN 978-3-7615-5722-8
  • Elke Endraß: Der Wohltäter – Warum Henry Dunant das Rote Kreuz gründete. Wichern-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-88981-288-9

Einzelnachweise

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  1. Konrad Bänziger: Das Museum in Heiden. In: Appenzeller Kalender. Band 262, 1983, doi:10.5169/seals-376493.
  2. David Aragai, Hannes Friedli, Thomas Fuchs, Johannes Huber, Arthur Oehler, Stefan Rothenberger, Stefan Sonderegger: Heiden, Geschichte von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert. Appenzeller Verlag, Schwellbrunn 2022, ISBN 978-3-85882-854-5, S. 263.
  3. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 72). Birkhäuser, Basel 1981, ISBN 3-7643-1251-3, S. 190–191 (Digitalisat).
  4. David Aragai, Hannes Friedli, Thomas Fuchs, Johannes Huber, Arthur Oehler, Stefan Rothenberger, Stefan Sonderegger: Heiden, Geschichte von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert. Appenzeller Verlag, Schwellbrunn 2022, ISBN 978-3-85882-854-5, S. 233–234.
  5. Konrad Noll: Die Nagasaki-Friedensglocke des Henry Dunant Museums von Heiden (AR). In: Campanae Helveticae. Band 19, 2015, S. 42–47, doi:10.5169/seals-727345.
  6. Friedens-Stationen: Friedensglocke von Nagasaki. Abgerufen am 8. September 2024.

Kategorie:Museum im Kanton Appenzell Ausserrhoden Kategorie:Kultur (Kanton Appenzell Ausserrhoden) Kategorie:Bauwerk im Kanton Appenzell Ausserrhoden Kategorie:Schweizerisches Rotes Kreuz Museum Kategorie:Kulturgut von regionaler Bedeutung im Kanton Appenzell Ausserrhoden Kategorie:Museum (Rotes Kreuz) Kategorie:Heiden AR Dunant

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