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Flussanzapfung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schema einer Flussanzapfung

Eine Flussanzapfung entsteht, wenn sich ein Flusslauf zu einem anderen hin verlagert und diesem (im wörtlichen Sinne) „das Wasser abgräbt“. Die Wasserscheide wird hierbei durchbrochen und verlagert sich: Der angezapfte Fluss verkümmert unterhalb der Anzapfungsstelle, dort kann ein Trockental entstehen, während der andere seine Wassermenge mit dem Fremdwasser vermehrt.

Eine ungewöhnlich starke Flussabbiegung kann als Hinweis auf einen derartigen Vorgang gedeutet werden – man bezeichnet sie als Anzapfungsknie.

Anzapfung und Ablenkung

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Als Anzapfung im strengen Sinne werden nur relativ plötzliche Ereignisse gesehen, langfristigere geodynamische Prozesse und deren hydrographischen Auswirkungen fasst man in der moderneren Literatur unter dem Ausdruck Flussablenkung zusammen. Tatsächlich ist die „Plötzlichkeit“ in geologischen Zeiträumen immer mit Vorbehalt zu betrachten und umfasst meist mehrere Zwischenstadien.

Für die Flussanzapfung lassen sich mehrere Ursachen festmachen, die in der hydrogeologischen Entwicklung ineinander übergreifende Prozesse darstellen können, die zu den heutigen Flussläufen geführt haben:

  • Tektonische Hebung oder Senkung: Ein Areal wird beispielsweise so gehoben, dass der Fluss dieses nicht mehr überwinden kann.
  • Aufschotterung: Durch verringerte Fließgeschwindigkeit oder Mäanderung lagert sich im Flussbett derart viel Schotter ab, dass es gehoben wird und schließlich ein bisher unüberwindbares Hindernis (Wasserscheide) überflossen werden kann (siehe z. B. Feldbergdonau).
  • Rückschreitende Erosion: Durch die Materialabführung schneidet sich der Fluss zu seiner Quelle hin in den Untergrund ein, was in besonderen Fällen zur Flussanzapfung und einem Strunkpass führen kann.
  • Gletscherstau: Hierbei bilden sich meist Gletscherstauseen, die über eine Erhebung hin ausbrechen und ihr neues Durchbruchstal etablieren, bevor sie sich durch Gletscherrückgang wieder zurückbilden.
  • Karstversickerung: Abzapfung im Flussbett. In den Untergrund einsinkendes, überwiegend allochthones Wasser (Gravitationsfließen). Dieses durchdringt einen karsthydrographisch wegsamen Gesteinskörper, woraus es als Karstwasserkörper in einem entfernten Quellgebiet wieder austritt.[1]
  • Moorversickerung: In großflächigen flachen Flusssümpfen und -auen, die nicht in einer orographischen Senke liegen, können echte Bifurkationen entstehen. Tektonische oder erosive Kräfte können daraus später echte Anzapfungen formen.

Eine „moderne“ Form tritt im Wasserkraftwerksbau auf, wo durch Anzapfung Wasser eines Einzugsgebietes einem fernen Krafthaus zugeleitet wird. Einem Austrocknen des Flusses kann nur durch Restwassergabe entgegengewirkt werden. Im Kraftwerksbau wird diese gesetzlich oder vertraglich verankert; wo sie fehlt (Großprojekte außerhalb der Industrienationen), können großräumige hydrologische und hydrographische Veränderungen auftreten.

  • Joachim Mangelsdorf, Karl Scheurmann: Flußmorphologie. Ein Leitfaden für Naturwissenschaftler und Ingenieure. Oldenbourg, 1980, ISBN 3-486-23311-4

Einzelnachweise

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  1. Karl-Heinz Pfeffer: Karstmorphologie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, Darmstadt, 2. Auflage, Darmstadt 1990, S. 20 ff.
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Flussanzapfung
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