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Adgandestrius

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Adgandestrius war der latinisierte Name eines Fürsten des germanischen Volksstammes der Chatten, der sich beim Römischen Senat als Mörder des Cherusker-Fürsten Arminius anbot.[1] Das Angebot wurde formal abgelehnt.

Sein germanischer Name ist unsicher. Jacob Grimm vermutete die Zusammensetzung „ad Gandestrii“ also „beim/zum Gänserich“. L. Freytag lehnte dies aber ab[2], da insbesondere die Voranstellung von ad bei Tacitus sonst nicht vorkommt. Wahrscheinlicher handelte es sich um eine Latinisierung des keltischen[3] Namens „Hadgan“, wobei das schwach anlautende H in der Latinisierung weggelassen wurde. Der Name Hadgan lässt sich bis heute noch bei familiären Abstammungen[4] aus ehemals keltischen Gegenden finden.

Warum ausgerechnet dieser Chatte einen so großen Hass auf Arminius hegte, dass er sich sogar schriftlich beim römischen Senat für einen Mordanschlag andiente, wird von Tacitus nicht näher erläutert. Der überlieferte Stammbaum der Cheruskersippen lässt allerdings erkennen, dass cheruskische Fürstenkinder seiner Zeit im Allgemeinen mit chattischen Fürstenkindern verheiratet wurden. Arminius hatte diese Regel offensichtlich durch die Entführung der Tochter des Segestes Thusnelda gebrochen[5]. Die Annahme, dass Adgandestrius seinen außerordentlichen Hass daraus schöpfte, dass er der so düpierte Verlobte war, liegt daher nicht allzu fern. Schon früh wurde vermutet[6], dass von diesem der Hagen des späteren Nibelungenliedes abgeleitet wurde.

Einzelnachweise

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  1. Tacitus, Annalen, 2, 88:

    „Ich finde bei den Schriftstellern senatorischen Ranges dieser Zeit, dass in dem Senat ein Brief des Chattenfürsten Adgandestrius verlesen wurde, in dem er den Tod des Arminius versprach, wenn ihm zur Durchführung des Mordes Gift geschickt werde. Doch sei ihm der Bescheid erteilt worden, nicht hinterlistig und nicht heimlich, sondern offen und mit den Waffen in der Hand räche sich das römische Volk an seinen Feinden.“

  2. Ludwig Freytag, Tiberius und Tacitus. Verlag. Henschel, Berlin 1870, S. 134–135, Fußnote 6 (online):

    „Um den Namen Adgandestrius zu beseitigen schlug J. Grimm vor, „ad Gandestrii“ zu lesen und erklärte Gandestrius als Ganter (Gänserich). Das weist Nipperdey zu dieser Stelle zurück: „Aber die Einschachtelung, die durch jene Änderung entsteht, ist dem Tacitus durchaus fremd.“.“

  3. Franz Michael Wittmann: Die Germanen und die Römer in ihrem Wechselverhältnisse vor dem Falle des Westreiches. München 1851, S. 15, Fußnote 2 (online):

    „Man hat, wie mir scheint, an diesem Namen, den alle Handschriften so haben, ohne Not geändert. Adgandestrius, den Chatten von den Römern aufgedrängt, scheint nicht deutscher, sondern gallischer Abkunft zu seyn, wie auch sein Name beweisen dürfte; denn gallische Namen sind häufig mit „ad“ zusammengesetzt, z.B. Adbucillus (Caes, b.g. III, 59), Adcantuanus (ib. 22.), Admagetobria (ib. I, 32).“

  4. Ancestry.com.australia. In: Einwanderungslisten. Abgerufen am 26. August 2012.
  5. Tacitus, Annalen 1, 55:

    „Auch wuchs sein [Segestes] Hass, weil Arminius seine Tochter, die mit einem anderen verlobt war, entführt hatte.“

  6. Rezension von Franz-Joseph Mone, Quellen und Forschungen zur teutschen Literatur und Sprache. In: Allgemeine Literaturzeitung. 1831, Dritter Band, Sep.-Dez, königl. Sächs. Zeitungsexp. Halle 1881, S. 267:

    „...und in dem Namen des Adgandestrius könne sogar der Hagen des Liedes liegen.“

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Adgandestrius
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